oder
Gedanken zur Anthroposophische Medizin, Geistiges Heilen und Polarity.
Zwischen 1901 und 1904 hat Marianne Werefkin, eine Malerin aus Russland, „Briefe an einen Unbekannten geschrieben. Ich fand darin wunderbare Gedanken über die Verbindungen zwischen wirklichem Leben und seinem Niederschlag in der Kunst. Heilweisen, welche sich auf Körper, Seele und Geist beziehen, werden Mariannes Gedanken als Anregung begreifen. Sie schreibt:
„Jeden Tag schaffen wir die Welt neu.
Jeden Tag fällt uns ein Paradies aus den Händen, um im Staube zu versinken. Durch deinen Willen aber wird sie wiedergeboren.
Die harte Form lässt das Leben gerinnen und hält die Bewegung auf. Gefühle und Gedanken sind ständig im Fluss.
Und die Bewegung ist das Prinzip des Lebens.
Die Kunst… ist der Himmel über mir und die Seele in meiner Brust. Die künstlerische Schöpfung ist der einzige Horizont in der Plattheit des menschlichen Lebens.
… Der Elan zur künstlerischen Schöpfung ist immer sublim, ob er nun gelingt oder nicht. Und wenn dieser Elan sich in allen Dingen des Lebens erspüren ließe, dann würde auch das Leben sublim, und der Tod wäre nicht mehr das elende Ende, das er jetzt ist.
Die künstlerische Schöpfung erschöpft sich nicht im Bilder-, Musik- oder Versemachen.
Sie ist jeder schöpferische Gedanke, jeder Gedanke, der uns im Leben anspricht, aus einer Welt, die man nicht kennt, von Dingen, die man niemals gesehen hat.
Das ist wie die Strahlen, die von unsichtbaren Sternen kommen, die das Licht von einer leuchtenden Mitte bringen, die man vielleicht niemals sehen wird.
Das Leben erreicht niemals die Erwartung der Imagination und scheint Kopie. Das Herz handelt durch das Bild.
Das Leben ist nur der Ausgangspunkt für die Wege des schöpferischen Genies.
Jedes echte Kunstwerk muss seinen Ursprung in der Beobachtung des Lebens haben.
Es ist das verwandelte Leben, die Erinnerung eines Eindrucks, der den Elan gibt.
Dann kommen die Wahrheiten der Kunst selbst, die alle relativ sind.
Sie geben der wirklichen Wahrheit das Kleid, machen sie zum Kunstwerk, geben ihr das Recht zum ewigen Leben.
In jedem von uns ist die Möglichkeit zum Mehr, steckt ein Narr…
Die Vernunft und die Gewohnheit sind gleichberechtigte Elemente in uns; wirf‘ sie über Bord, und der Narr in uns ist entfesselt.
Jede Leidenschaft nimmt etwas von der Vernunft und der Gewohnheit und setzt etwas Narrheit an ihre Stelle.
Die Narrheit ist in uns selbst, aber nur durch sie erreicht der Mensch die Würde der Vernunft. Wenn der Mensch den Narren in sich erstickt, wird er nicht einmal mehr ein normales Wesen sein, er wird weniger sein als nichts, nur eine Mechanik, nur eine Routine…
Sagen, was niemals gesagt ist, ist der Grund aller künstlerischen Schöpfung.“
Raffael
Der Beitrag wurde am Sonntag, den 8. März 2009 um 13:07 Uhr veröffentlicht.
du kannst einen Kommentar schreiben, oder einen Trackback auf deiner Seite einrichten.
du mußt angemeldet sein, um kommentieren zu können.
« Fenchel – die Arzneipflanze des Jahres 2009 Obama gibt Weg zur Erforschung embryonaler Stammzellen frei »